Rezension *25, Damaskus – Der Geschmack einer Stadt

Fakten:

  • Autor: Rafik Schami und Marie Fadel
  • Art: Sachbuch
  • Seitenanzahl: 251
  • Erscheinungsdatum: 13. Juni 2016

Inhalt:

Rafik Schami, der in Damaskus geboren _IMG6918.JPGwurde, aber nun in Deutschland lebt, wird in diesem Buch zusammen mit dem Leser von seiner Schwester Marie Fadel, die noch in Damskus lebt, auf einen Spaziergang durch die Stadt mitgenommen. Dabei lernt man nicht nur die kleinen Straßen, Märkte, Bäder und Moscheen kennen, sondern erfährt auch einiges über die Geschichte Damaskus´und wird durch zahlreiche Rezepte zum Nachkochen arabischer Gerichte eingeladen.

Meine Meinung:

Rafik Schami, den die meisten als Autor für Belletristik kennen, bleibt seinem Stil und seiner liebevollen und lebhaften Sprache auch in diesem Buch treu. Es ist kein typischer Reiseführer, kein normales Geschichts- oder Kochbuch. Die Ortsbeschreibungen, die Geschichten über Damaskus´Vergangenheit und die Rezepte ergänzen sich vielmehr zu einem stimmigen Gesamtbild über eine Welt, die die wenigsten Europäer kennen.

_IMG6922.JPGSo viele Details über die Stadt, ihre Häuser und vor allem über ihre Bewohner, die einem vorher nie bewusst waren, lassen den Leser an dieser Welt teilhaben. Sie wecken in ihm auch eine Sehnsucht, das alles mit eigenen Augen zu sehen, die Gewürze auf dem Markt zu riechen und zwischen den Ständen zu wandeln, die Rufe der Straßenverkäufer zu hören und die traditionellen Gerichte zu kosten. Man möchte die Menschen kennenlernen, die Schami und seine Schwester beschreiben, sich in eines der Kaffeehäuser setzen und den Erzählungen dort lauschen, während man eine Tasse Tee oder Kaffee mit Kardamom trinkt.

Doch das Buch stimmt auch nachdenklich, denn über all diese Kultur und der Schönheit der Stadt liegt die ständige Bedrohung durch die Unruhen in Syrien, dass all das verschwinden könnte. Umso wichtiger ist es so, dass Schami die Liebeserklärung an seine Heimatstadt so genau und detailverliebt niedergeschrieben hat, um uns in eine Welt zu entführen, die uns sonst verborgen geblieben wäre.

Hinterlasse einen Kommentar